Nichts
Installation, Schloss Trautskirchen, Nürnberg, 2007
2 Videoprojektoren, 2 DVD-Player, gebrauchte Kartons,
72 Video-Loops unterschiedlicher Länge, Größe: 3,10m x 4,60m; 3,50m x 4,60m
„nichts“ besteht aus gestapelten Kartons unterschiedlicher Größe, die annähernd lückenlos zu einer Wand bis unter die Decke des Ausstellungsraums geschlichtet werden. Die glatte Vorderseite der Wand wird mit Fernseh- und Internetfundstücken bespielt. Die Videoausschnitte werden der Kartonstruktur in Maßarbeit angepasst. Jeder Karton wird so zu einem individuellen Monitor, der ohne die neutrale Glätte gängiger Projektionsflächen auskommt. Da die Kartons bedruckt, beklebt oder beschrieben sind, schaltet das Auge zwischen der strukturierten Kartonoberfläche und der Projektion hin und her.
Die einzelnen Filme werden in Endlosschleifen abgespielt, besitzen jedoch unterschiedliche Länge. Durch diese Variabilität entsteht eine Vielfalt neuer Gesamtbilder und unzähliger Flächen-Bild-Kombinationen – keine Ansicht gleicht der anderen. Gemeinsames Element aller Videoausschnitte ist die Darstellung menschlicher Emotionen. Durch ihre zufällig arrangiert wirkende Gegenüberstellung werden die dargestellten Einzelschicksale abstrahiert. Durch die intendierte Ungleichzeitigkeit der Ausschnitte stehen verschiedene Assoziationsfelder und verschiedene Realitäts-, Raum- und Zeitbegriffe einander gegenüber.